Maerchenmonds Erben - Maerchenmond Band 3 by Wolfgang Hohlbein Heike Hohlbein

Maerchenmonds Erben - Maerchenmond Band 3 by Wolfgang Hohlbein Heike Hohlbein

Autor:Wolfgang Hohlbein Heike Hohlbein [Hohlbein, Wolfgang Hohlbein Heike]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Verlag Carl Ueberreuter
veröffentlicht: 2015-05-21T16:00:00+00:00


»Es ist ja auch unsichtbare Tinte«, sagte Themistokles.

»Das Loch«, erinnerte Gorg.

»O ja, das Loch.« Themistokles nickte heftig. »Zeigt es mir.« Er, Kim und Gorg gingen. Sturm folgte ihnen in einigem Abstand, aber er ging nicht, sondern hüpfte fluchend von einem Bein auf das andere. Kim fiel auf, dass weder die Spinne noch Pack zu sehen waren, obwohl die beiden ihm normalerweise nie von der Seite wichen. Selbst Twix war nicht wieder aufgetaucht. Offensichtlich hatten auch sie den Odem des Fremden und Unheimlichen gespürt, der das Auftauchen des unbekannten Wesens begleitet hatte.

Aber so unbekannt war es ja vielleicht gar nicht. Kim hatte wieder das Gefühl, dass er ein solch unheimliches Erlebnis schon einmal gehabt hatte. Aber auch diesmal entglitt ihm der Gedanke wieder, bevor er wirklich Gestalt annehmen konnte. Sie traten wieder auf den Hof hinaus und Gorg führte Themistokles zu dem Loch, das das Ungeheuer in den Boden gerissen hatte. Themistokles beugte sich neugierig darüber und stellte sich dabei so ungeschickt an, dass er vermutlich kopfüber hineingestürzt wäre, hätte Gorg nicht blitzschnell zugegriffen und ihn festgehalten.

»Danke, Gorg«, sagte er. »Das ist wirklich tief! Erstaunlich! Wer mag es wohl gemacht haben? Und wozu?«

»Warum versiegelst du es nicht einfach?«, fragte Gorg geduldig. »Wir können später darüber nachdenken.«

»Vielleicht«, sagte Themistokles. »Andererseits: Jemand hat sich viel Mühe gemacht es zu graben. Er hatte bestimmt einen Grund dazu. Er könnte verärgert sein, wenn wir seine Arbeit einfach so zunichte machen.«

Kim wollte etwas sagen, aber Gorg warf ihm einen beinahe beschwörenden Blick zu und so schwieg er.

»Das geht schon in Ordnung«, sagte Gorg. »Tu es einfach – bitte.«

Themistokles sah den Riesen zweifelnd an, zuckte aber dann mit den Schultern und trat gehorsam an den Rand des Loches. Umständlich stellte er den Kerzenständer zu Boden, hob die Arme und begann leise vor sich hin zu murmeln. Zaubersprüche. Wenigstens hoffte Kim, dass es Zaubersprüche waren.

Er trat ein paar Schritte zurück und sah sich nach Sturm um. Der sommersprossige Junge kam langsam näher. Er hüpfte nicht mehr von einem Fuß auf den anderen, humpelte aber sichtbar und hatte die Lippen schmerzhaft verzogen.

»Wenn du jetzt lachst«, sagte er drohend, »dann bricht hier ein mittlerer Wirbelsturm los.«

»Ich lache ja gar nicht«, grinste Kim. Sturms Miene wurde noch finsterer und Kim drehte sich hastig wieder zu Themistokles und Gorg herum.

Der Zauberer hatte die Arme weiter erhoben und seine Stimme war zu einem monotonen Singsang geworden. Kims Sorge nahm ein wenig ab. Während der letzten Minuten hatte er ernsthaft daran zu zweifeln begonnen, dass Themistokles überhaupt noch dazu in der Lage war, zu zaubern, aber offensichtlich hatte er sich getäuscht. Vielleicht musste man Themistokles einfach nur ein wenig fordern.

Themistokles’ Fingerspitzen begannen in einem sanften, bläulichen Licht zu glühen. Das Leuchten breitete sich rasch über seine Hände aus und kroch in die weiten Ärmel seines Nachthemds und plötzlich lag ein Knistern wie von elektrischer Spannung in der Luft.

Über dem Loch entstand ein Glühen. Eine sonderbar geformte, leuchtende Wolke bildete sich, aus der erste, vereinzelte Tropfen fielen und in der Tiefe des Loches verschwanden. Das Tröpfeln nahm rasch zu und wurde zu einem prasselnden Regen.



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